Offiziell ist die Gratis-Aktion von »Wolfssucht« seit dem fünften Juli vorbei, aber ich wollte noch ein bisschen weiter beobachten … Für mich hat sich die Sache auf jeden Fall gelohnt. Nicht nur, weil das Gratis-Ebook insgesamt 4368-mal heruntergeladen wurde, sondern auch, weil ich einige (für mich) wichtige Erkenntnisse gewinnen konnte, die ich beim nächsten Buch zum Einsatz bringen möchte.
Genaueres werde ich am Ende des Berichts nochmal anreißen – sicher nicht nur für die mitlesenden Autoren interessant, denn: Es wird nicht das Ende der Grimm’schen Adaptionen gewesen sein ;-)
Die obige Statistik stammt aus dem Bericht meines Amazon-Accounts und zeigt die Entwicklung der Gratisaktion. Sicher ist es unübersehbar, dass der zweite Tag mit Abstand der erfolgreichste war. An diesem gab es insgesamt 2.703 Downloads, was »Wolfssucht« an die Spitze von Amazons Gratis-Büchern katapultierte. Bis zu drei Tage später blieb es der Gratis-Bestseller Nummer 1 auf Amazon.
Warum war der zweite Tag so erfolgreich?
Ab diesem Zeitpunkt wurde das Buch verstärkt auf Portalen wie XTME, Buchregen u. Ä. beworben, Ersteres zählt zu den größten Buchportalen im Netz. Nachdem es »Wolfssucht« als den Gratis-Tipp auswies, verselbstständigte sich die Sache. Es blieb dann nicht nur bei der Werbung der einzelnen Seiten, Leute gaben den Tipp auch durch Mundprogaganda weiter.
Wie »Wolfssucht« auf die entsprechenden Seiten gelangte? Ganz einfach, ich habe die Betreiber zuvor angeschrieben. Die wichtigsten Adressen hat mir die Selfpublisher-Bibel verraten, darunter auch bestimmte Foren von Amazon, die eine große Zahl Leser abonnieren. Es führten zusätzlich zahlreiche Seiten wie z.B. bestebookfinder.de die Aktion auf, obwohl ich dort niemanden kontaktiert hatte.
Außerdem habe ich in Facebook-Foren und Gruppen auf die Gratis-Aktion aufmerksam gemacht – nicht nur solche, die mit Büchern zu tun haben, sondern auch jene, die sich um das Thema »Verschenken« drehen. Dabei habe ich darauf geachtet, jeden Tag einen Post auf ein paar FB-Seiten mit mehreren tausend Followern zu machen. Nur am letzten Tag der Aktion habe ich keine FB-Werbung mehr betrieben. Wie man in der Statistik sehen kann, sind dann die Downloads eingebrochen bzw. ausgereizt gewesen, da gab es nur noch 24.
Was waren die Auswirkungen?
Es gab tatsächlich eine winzig kleine Auswirkung auf die Verkäufe. Ein Exkurs über das Amazon-Ranking und wie dieses genau funktioniert, wäre an dieser Stelle zu viel des Guten. Kurz das Wichtigste: Die Downloads einer Gratisakton fließen nicht in das Amazon-Verkaufsranking. Heruntergeladene Gratis-E-Books begünstigen aber das eigene Popularitätsranking, das einem wiederum mehr Sichtbarkeit auf Amazon geben kann.
Am Beispiel von »Wolfssucht«: Mit Vorbestellungen und Erstkäufen im zweistelligen Bereich hatte es das Buch auf Platz 120 der »Krimi & Thriller – Verbrechen« von Amazon geschafft. Danach fiel es drastisch ab. Nach der Gratis-Aktion rutschte es kurzzeitig auf Platz 95 und schwenkt seither zwischen 100 und 120 hin und her. E-Books werden einzelne immer wieder verkauft, das Buch wird nun öfter über kindle unlimited heruntergeladen. Ein kleiner, aber feiner Unterschied.
Mein Fazit?
Ich habe auf jeden Fall mein primäres Ziel erreicht, Amazon als Plattform auszuprobieren und dabei ein wenig Sichtbarkeit zu erreichen. Beim nächsten Buch würde ich versuchen, am ersten Verkaufstag in die 100 des entsprechenden Genres zu kommen.
Man könnte jetzt meinen: Ist doch selbstverständlich! Bedingt: Ich für meinen Fall habe das Amazon-Ranking überschätzt, wie es sicher viele Erstlinge tun. Mit Verkäufen im zweistelligen Bereich plus Verleihen auf kindle unlimited kann man es schon auf die 9.000-er-Ränge aller verkauften E-Books schaffen … Da geht eindeutig mehr, wenn man gut vernetzt ist und schon eine kleine Basis an Interessenten hat. Außerdem habe ich nicht wahrgenommen, dass viele der Seiten, die auch die Gratis-Aktionen vorstellen, dasselbe mit Preisaktionen tun.
Beim nächsten Buch möchte ich also auf eine Vorbestellungsoption verzichten, dafür gleich mit dem E-Book in einer Preisaktion starten und diese durch die entsprechenden Buchportale sowie eine Blogtour bewerben. Ich würde es dann nicht bei der Online-Werbung belassen, sondern auch weitere Maßnahmen, wie Lokalzeitung oder Flyer, wahrnehmen. Außerdem würde ich im Vorfeld gerne die Möglichkeit bieten, Vorablese-Exemplare des E-Books zu gewinnen, eventuell verbunden mit einem Buch-Release auf Facebook. Bis dahin heißt es: Das Netzwerk ausbauen.
Fleißig schreiben.
Und die großen Manuskripte nicht vernachlässigen.
Dranbleiben!
Also wird es mehr geben?
Die Antwort ist: Ja!
Am Anfang dachte ich, »Wolfssucht« wird ein reiner Versuchstitel, nicht mehr. Inzwischen glaube ich, dass mir eine Grimm’sche Thriller-Reihe mit meinem dunkelfantastischen Touch so viel Spaß machen würde, dass alles Andere verschenktes Potential wöre. Das genaue Konzept werde ich den Sommer über ausarbeiten … Für welches Grimm’sche Märchen ich mich beim nächsten Projekt enscheide, steht noch in den Sternen. Fest steht: Diesmal habe ich nicht eine Novelle, sondern einen Roman von mindestens 250 bis 300 Seiten vor. Außerdem soll »Wolfssucht« eine Neuauflage mit ein paar feinen Änderungen erfahren, ganz dem finalen Konzept entsprechend.
Seid gespannt – ich halte euch auf dem Laufenden!
Hallo Nora,
danke für deine spannenden Einblicke in die Gratisaktion! Und wieder ein paar Fakten und Faktoren, die ich aufschnappen, verarbeiten und am Ende doch falsch machen kann ;-).
Auf deine weiteren Pläne und deren Umsetzung bin ich schon sehr gespannt!
LG
Michael
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Abend Michael!
Ich fürchte fast, ums selbst Ausprobieren und auf die Schnauze fallen kommt man nicht herum, genau deswegen bin ich ja ins kalte Wasser gesprungen ;-)
Am Ende des Tages ist man immer noch um eine Erfahrung reicher fürs nächste Mal, haha.
Danke sehr <3
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