Veröffentlichung von »Der hyperreale Eskapist«

Bist du Freund oder Feind des Fantasy? Ganz gleich, auf welcher Seite der Macht du stehst, du wirst deine Gründe haben – ohne zu wissen, dass Fantastik und Realistik verwandter sind, als es auf den ersten Blick erscheint ;-)

Dem gehe ich in dem Essay »Der hyperreale Eskapist« nach, erschienen in der 68. Ausgabe vom phantastisch!-Magazin, aktuell bei ahavemann.de erhältlich. Und träume darin von einer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis, da sich in dem Spannungsfeld Fantastik – Realsimus etwas ganz Neues auftut – komm gerne mit auf die Reise!

 

phantastisch! Cover

 

Diese Veröffentlichung ist eine ganz besondere für mich: Zwar habe ich schon öfter in Magazinen veröffentlicht, doch niemals ein Essay, und stand auch nie mein Name auf dem Titelblatt. Ursprünglich wollte ich mich ja mit einer Kurzgeschichte bewerben, für die monatelang kein Platz war. Also schrieb ich ein Essay, das dann nicht rechtzeitig fertig wurde.

Schon hatte ich es abgeschrieben, als sich der Chefredakteur der Zeitschrift, Klaus Bollhöfer, ein halbes Jahr später bei mir meldete und fragte, ob ich das Essay noch in der phantastisch! gedruckt sehen wollte – und ja, das wollte ich!

Ähnlich odysseeartig wie die Vorgeschichte der Veröffentlichung ist auch »Der hyperreale Eskapist« selbst, wie wohl unschwer an der Leseprobe zu erkennen ist:

 

Wie oft habe ich als bekennender Liebhaber fantastischer Literatur und Filme gehört: »Du magst Fantasy? Damit kann ich überhaupt nichts anfangen. Und überhaupt, das hat doch gar nichts mit der Realität zu tun.«

Seit Anbeginn der Zeit besteht er, der Krieg zwischen Realistik und Fantastik. Und so lange schon gilt das Fantastische als gefährlich. Wirklichkeitsfern, unreif, anormal, unselbstständig … Die Stempel, mit denen das Fantasy-Geek-Klischee üblicherweise versehen wird, sind nicht so oft positiver Natur. Zu Unrecht.

Nicht nur als Konsumentin, auch als Frühschreiberin fantastischer Texte stieß ich schon in der Pubertät auf das große Paradoxon der Realistik. Jener Lebensabschnitt, in dem sich die unverstandenen Fantasy-Menschen noch in ihrer Randgruppe isolierten, meist nur durch ihre Liebe für »Herr der Ringe« und »Yu-Gi-Oh!« verbunden. »Normale« Mädchen und Jungen lasen (wenn sie überhaupt lasen) Bücher über Pferde, Liebe, Fußball, et cetera.

Da lag sie plötzlich vor mir, die Kontradiktion der Kontradiktionen. Bilbo und Sam, Captain Tsubasa, Bibi und Tina … Sie sind alle gleich. Nämlich fiktiv.

 

Die Logik des Irrealen

 

»Realistische« Charaktere und Geschichten entspringen derselben Fantasiequelle künstlerischer Kreativität. So ist es: Nach Jahrhunderten des Kampfes zwischen Eskapisten und Realisten scheint kaum einem aufgefallen zu sein, dass kreative Texte und Filme alle gleich fantastisch sind. Der wahre Unterschied ihrer Wesenheit liegt mehr in ihrem Bestreben: Das Erschaffen von alternativen Realitäten versus bekennend unreale Welten.

So gesehen scheinen die Realisten mit ihrem Vorwurf der »Wirklichkeitsferne« gegenüber den Fantasten Recht zu haben. Die Frage, die ich mir stelle: Warum diese negative Konnotation? Wieso soll sich das Fantastische nach Zenturien der künstlerischen Epen immer noch für seine Eigenart verantworten? Darf es keine Gültigkeit haben in einer Welt, in welcher der technische und wissenschaftliche Fortschritt eine konstante Bodenständigkeit verlangt?

 

3, 2, 1: Sprung in den Hyperraum!

 

Die Technik zumindest scheint ihr Bestes zu geben, die Wirklichkeitsgrenzen immer mehr verschwimmen zu lassen. Nicht umsonst werden 3D- und 4D-Kinos so ausgebaut, Games immer realistischer animiert. Die Angst, dass der moderne Mensch an der Virtualität zugrunde gehen könnte, gibt es schon seit der Erfindung des Computers. Diesbezüglich, sowie im Rahmen des Fiktionskrieges, möchte ich die Theorien eines ganz bestimmten Medienwissenschaftlers und Philosophen herausgreifen: Jean Baudrillard.

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