Warum ich von nun an mit Trigger-Warnungen arbeite

Wer den letzten Teil von meiner Interview-Reihe mit Kia Kahawa gelesen hat, weiß: Seit gestern liste ich Trigger-Warnungen für meine Veröffentlichungen auf. Das betrifft nicht nur Bücher wie die Galgenmärchen, sondern auch meine Kurzgeschichten. Außerdem werde ich bei Leseproben auf meinen Social-Media-Kanälen zukünftig vor Inhalten mit Trigger-Potential waren.

 

Für Unbedarfte: Was sind Trigger?

Ich zitiere aus meinem Interview mit Kia: »Trigger sind sehr individuell. Sie sind Dinge, die einen in ein traumatisches Erlebnis zurückwerfen. Leute, die getriggert werden, erfahren heftige Panikattacken, die im schlimmsten Fall mit Selbstverletzung oder -tötung enden können. Hierbei ist wichtig zu unterscheiden, dass die Erwähnung z. B. von Vergewaltigung nicht selbst ein Trigger ist. Es sind kleine, manchmal sogar unscheinbar wirkende Erlebnisse wie ein bestimmter Geruch.«

 

Wie sehen Trigger-Warnungen bei mir aus?

Dazu ein Bild ganz unten im Beitrag. Sowohl in meinen E-Books als auch Print-Büchern gibt es im / nach dem Impressum einen entsprechenden Hinweis mit einem Link auf diese Seite:

Trigger-Warnungen

Leute, die über sensible und potentiell triggernde Inhalte in meinen Büchern Bescheid wissen möchten, finden dort eine Auflistung und können gegebenenfalls bei mir näher nachfragen. Wer dagegen unwissend an meine Geschichten herangehen möchte, wird so nicht gespoilert.

 

Warum habe ich mich zu diesem Schritt entschieden?

Lange hatte ich das Thema Trigger nicht auf dem Schirm. Dass meine Geschichten, insbesondere die Galgenmärchen, teils schwere Inhalte haben, war mir bewusst. Doch ich dachte, dass Genre, Cover und Klappentexte diesbezüglich aussagekräftig genug seien.

Nun ist es aber so, dass ich gerne Genres mische und auch mal »andere« Dinge schreibe. Entsprechend schwer können meine Texte von außen einzuschätzen sein. Das habe ich erstmals wirklich begriffen, als die Bloggerin CrowAndKraken – ein Rape-Survivor – sich vom Konzept der Galgenmärchen begeistern ließ, mein »Wolfssucht« zu lesen anfing und kalt von den expliziten Vergewaltigungen in der Story überrascht wurde.

Das ist schon eine gute Weile her, war aber ein wichtiger Aha-Moment. Als dann in der Literaturbranche vermehrt über Trigger und Triggerwarnungen gesprochen wurde und viele Leser*innen sich als deren Befürworter hervortaten, während einige Kolleg*innen sich über das Thema lustig machten, war mir klar: Ich will mit besserem Beispiel vorangehen.

 

Weiterführende Links

Mit dieser Liste kann ich alles andere als Vollständigkeit, aber den Ansatz eines Service für jenen Teil meiner Leserschaft bieten, die wegen traumatisierenden Erfahrungen vulnerabel oder für bestimmte Themen sensibilisiert sind. Vielleicht inspiriert sie auch ein paar Kolleg*innen oder kann ihnen als praktisches Beispiel dienen.

Apropos Inspiration: Mehrere Bloggerinnen in der Buchszene haben selbst zum Thema Trigger geschrieben, tiefergehender, als ich es je könnte. Wer sich näher informieren will, dem empfehle ich diese Artikel. Sie bilden auch die Quellen, von denen ausgehend ich meine Liste erstellt habe.

 

3 Antworten auf „Warum ich von nun an mit Trigger-Warnungen arbeite

  1. Den Link zu der Liste mit Triggerwarnungen finde ich eine sehr elegante und simpel-clevere Art, diesen Service der Leserschaft zu bieten, danke fürs Teilen! Ich werd das für zukünftige eigene Veröffentlichungen definitiv auch im Kopf behalten. :)

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