Seit letzter Woche ist eine neue Anthologie mit mir erhältlich, und ich möchte ein paaar mehr Worte zum Hintergrund meiner Kurzgeschichte verlieren. Was habt ihr beim Wort Depression im Kopf?

Traurig? Mehr als traurig? Regenwolken und Blues? Was, wenn ich sage, dass das Foto in einer der schwersten depressiven Phasen meines Lebens geschossen wurde?

 

 

Ich glaube, die meisten denken nur an das Ärgste beim Thema, und das kenne ich. Das Nicht-Aufstehen-und-essen-und-was-tun-können. Die Gedankenspiralen. Das unfreundliche Dunkel. Aber meine Depression ist auch Zuckerwatte, die erst recht genossen wird, wenn man es schon auf den Rummel geschafft hat.

Über ein Jahr ist es her, als ich gepostet habe, dass ich deswegen in Therapie bin. Seit Februar diesen Jahres weiß ich Details und habe die Diagnose einer Traumafolgestörung. An sich muss das niemand wissen, aber ich gehe gerne offen damit um. Seit mein Gefühl, dass etwas in mir nicht stimmt, bestätigt wurde – trotz des bisweilen breiten Lächelns – ist mir so eine Last von den Schultern gefallen. Es ist verdammt erleichternd, zu wissen, dass man sich nicht nur »anstellt«.

So.

Das war eine lange Einleitung, um darauf hinzuweisen, dass ich erstmals bewusst meine depressive Erfahrung in einem Text verarbeitet habe (unterbewusst steckt sie in all meiner Dark Fantasy). Als mich die Anfrage für »Urban Fantasy: Going Mental« erreichte, war ich im schlimmsten Loch. Ich bin so froh, dass ich mich aufgerafft habe, etwas zu schreiben.

Entstanden ist »Sleep. Rave. Die.Repeat.«: eine Story über eine in einem Zirkel aus Tod und Wiedergeburt gefangene Protagonistin, die ihr Schicksal in einem Metal-Club herausfordert. Auch geht es um den Mythos der »Eselin der Gräber«, eine Dämonin, die marokkanische Frauen in Not rächt.

Die Anthologie ist beim Verlag ohneohren erhältlich. Hier könt ihr in die Leseprobe schauen.